Zu(r) versuchende(n) Versuchung!

Die Zerstörungsversuchung in der Nähe vom Kunstwerk! Die Zerstörung gibt sich als Schicksal jedes hervorgebrachten Gegenstandes oder, besser gesagt, die Zerstörung ist als eine Seinsmöglichkeit im Gegenstand mitenthalten in dem Sinne, dass bei dem hervorgebrachten Gegenstand die Möglichkeit besteht, nicht mehr das zu sein, was er ist und wofür er hervorgebracht wurde. Ich schaue mir mein iPhone an, kann aber darauf so hauen, dass es völlig kaputt wird und seine Funktionen nicht mehr erfüllt. Die Hervorhebung geht mit der Zerstörung Hand in Hand. Die Zerstörungsversuchung ist aber bei dem normalen Umgang mit dem Gegenstand nicht thematisch gegeben und das zwar wegen der Angewiesenheit auf den Gegenstand, wofür der Gegenstand überhaupt da ist. Das Kunstwerk aber unterscheidet sich von einem einfachen bloßen und eine Funktion erfüllenden Gegenstand nicht nur dadurch, dass es über eine besondere Gegenständlichkeit verfügt, die jeweils über die Angewiesenheit hinausgeht, sondern auch dadurch, dass nur in der Nähe des Kunstwerkes die Versuchung da ist, und das zwar thematisch, das Kunstwerk zu zerstören. Ich schaue mir das Kunstwerk an und frage mich, wie wäre, wenn ich es jetzt zerstören würde. Diese Zerstörungsversuchung, diese thematische und bei jedem Anschauen aktualisierbare Versuchung ist eben das, was zum Wesen des Kunstwerkes im Unterschied zu einem einfachen bloßen Gegenstand gehört.    

Kino-Theater-Logik

Die jeweils unterschiedliche künstlerische Darstellungsweise im Kino und im Theater: der Zuschauer nimmt das filmisch Dargestellte als das real Geschehene wahr, während er sich keine Zweifel zulässt, dass es bei einem Theaterstück um ein Kunstwerk geht, das Weder das Reale nachahmt noch auf es eingeht. Woran liegt das? Liegt das nicht eventuell an den jeweils unterschiedlich zustande gekommenen "Verweisungszusammenhängen", wobei die Gegenstände aufeinander verweisen und dass dieser Verweisungszusammenhang sowohl zeitlich als auch räumlich anders (der Realität analoger) ist im Kino als im Theater?   

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!