Durch das, was uns trennt, 
Fühle ich dein Verlangensleid,
Durch das, was uns entfernt,
Sehe ich die Sehnsuchtsqual,
In dieser Schule,
Die das Leben heißt,
Benötigt man nicht,
Alles zu wissen,
Genügt es,
Nur,
Eins zu lernen:
Der Hass,
Hilft nicht immer,
Die Liebe reicht nicht aus,
Nun,
Was rettet dich denn,
Wenn,
Deine Engelaugen verstecken,
Diese,
Eine,
Deine,
Wahrheit:
Du bist auch schließlich nur ein Mensch,
Diesseits von Liebe und Hass,
Ungetrennt vom Verlangensleid,
Unentfernt von der Sehnsuchtsqual!
Zum Weltspiel von Machtfabrikanten gelangt man nur, wenn man eine Maske hat. Ist man dort und hat keine Maske, muss man dann nur "lucky" sein "to be alive"!
Die Ehrlichkeit in der welt von Maskenträgern ist keine bloße Charaktereigenschaft wie alle anderen, sondern sie ist das einzige behaviorale Äquivalent einer mentalen Wahrheitsliebe!
Das Problem der Gastfreundlichkeit im Sinne einer mystischen und liberalen Fremdenoffenheit und die Gefahr einer Offenheitsvergewaltigung: Wenn jeder reinkommt, wie er will, ist dann die Gefahr groß, dass man irgendwann nicht nur ausgeraubt, sondern zudem doch noch auch zum Raub beschuldigt wird!
Unter allen Materien ist nur die Materie des Geistes jene einzigartige wundersame Chora, die nur dann als solche erscheint, wenn in ihr die Grundbestimmung des Lebens waltet, die eine Synthesis aus Schreck und Schönheit ist und sie bald hart wie Felsen bald weich wie Seide macht!
Mit oder ohne Kommunismus, mit oder ohne islamische Republik, mit oder ohne Demokratie - das Schicksal von grundehrlichen Menschen ist immer gleich: Sie werden angefeindet, marginalisiert, verbannt, vernichtet! Sie überleben also keine Kulturselektion, keine universelle "Züchtung" des homo politicus!
Mit Peter Sloterdijk degradiert sich der Philosoph zu einem Schauspieler! Von Nietzsche und seinem "Ihr fürchtet euren Nachbar? So nehmt doch die Grenzsteine weg: so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und darum erst setztet ihr die Grenzseite" bis Sloterdijks "Wir haben das Lob der Grenze nicht gelernt" kann man ohne weiteres eine Degradierung des Philosophen konstatieren. Wenn der Philosoph aus dem hegelschen Standpunkt dieser körperlose Mensch ist, dieser Mensch à corps perdu, diese in seinem neutralen und unparteiischen Dasein eine phantomähnliche Figur, erweist sich dann Sloterdijk mit seinem "Nach Platon heißt denken Partei ergreifen müssen" als sein Gegenstück, als jemand, der nicht nur seine Komplexe nicht beherrschen kann, sondern mit ihnen philosophiert. Daher kommen auch seine ganze Eifersucht und Feindseligkeit auf Richard David Precht, der ihm in jeder Hinsicht (äußerlich, charakterlich, kommunikativ, philosophisch und denkerisch) überlegen ist und auf den er gerne seine eigenen Eigenschaften projiziert. Die Kunst Sloterdijk ist, die Falschheiten mit einer tadellosen Rhetorik und mit einer unübertrefflichen Arroganz so überzeugend dem Leser vorzulegen, dass man dabei gar keinen Verdacht hat, wie falsch und unzulänglich seine Gedanken sind. Demnach ist es nicht erstaunlich, dass sich mit ihm der Philosoph auf einen Apologeten der Nationalstaatsinteressen reduziert, da er letztlich bei ihm als Staatsbeamter sein Brot verdient. In einer Welt der Normalität der Unehrlichkeit und Schauspielerei müssen wir auf das Aufkommen eines neuen Philosophentypus vorbereitet sein: Also des Philosophen als Schauspieler!
Vor dieser patenten, zweckdienlichen und rechnerischen Rationalität des menschlichen Kollektivums, vor dieser grausamen und fatalen Liebe zum Geld, Glück und Krieg, was ist eigentlich ein Dichter? Ein Dichter ist jener unzeitgemäße verachtete Narr, dessen Auftritt Menschen amüsiert, sie dennoch zum Weinen bringen kann, sobald er zu dichten beginnt!
Ich sah seit langem diesen Mythos, diese Lüge der Individualität in der modernen westlichen Gesellschaft, konnte es aber lange nicht auf den Punkt bringen, bis ich auf diesen Passus von Herrn Friedrich N. getroffen bin: "Ich sehe in der staatlichen und gesellschaftlichen Tendenz eine Hemmung für die Individuation, ein Ausbilden des homo communis: aber der gemeine und gleiche Mensch wird nur deshalb so begehrt, weil die schwachen Menschen das starke Individuum fürchten und lieber die allgemeine Schwächung wollen, statt der Entwicklung zum Individuellen", Nachgelassene Fragmente, Herbst 1880, 6 [163]

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!