Dass sich Iraner nach dem sehnt, vor dem er flieht - Darin drückt sich die Grundverfassung seines Daseins aus, eine Weltverlorenheit, die ursprünglich auf der Unfähigkeit beruht, mit der Zeit umzugehen.
Spiel als Beobachtungsforderung: Je mehr man sich beobachtet fühlt, umso größer wird der Drang, spielen zu müssen!
Ich sitze in meiner Ecke und schreibe das schönste Gedicht der Geschichte oder verfasse das wichtigste philosophische Werk der Menschheit! Hätte ich dazu die Genehmigung eines Literaturkritikers, eines Uniprofessors oder irgendjemands überhaupt nötig? Niemals, solange ich und nur ich die Freiheit in meinem Geiste habe, in jedem Moment über jedwede raumzeitliche Grenze hinauszugehen, und solange dies und nur dies die einzige apriorische Voraussetzung für jedwedes Schaffen ist. Alles andere hat nur eine aposteriorische Bedeutung, die Bedeutung eines Im-schlimmsten-Fall-das-in-der-Stille-gebildete-Talent-übersehen-wollens! 
Casanova, wie ihn Fellini zeigt, verkörpert eine männliche Sehnsucht nach einer weiblichen Schönheit in ihrer Fulminanz, in ihrer metaphysischen Perfektion, die als solche in keiner Frau (ewig) existiert (auch jede schöne Frau ist der Degradierung der Schönheit durch das Alter ausgesetzt). Casanova als dieser eine Mann ist jene Unfähigkeit, die konkrete Frau, die Frau als diesen einen raumzeitlichen Leibkörper über ihren Körper hinaus zu verstehen (ihm ist eine weibliche mechanische schöne Puppe gleichwertig und genauso begehrenswert wie eine tatsächliche Frau). Dieses Unverständnis für die Frau, wie sie über ihre gegebene ästhetische physikalische Beschaffenheit hinaus ist (und das kommt vermutlich aus einer Unzufriedenheit mit der Mutter), übersetzt sich in einem unersättlichen Hang zum Sexus. Der Sexus in dem Ausmaß, wie er von Casanova betrieben wird, fungiert bei ihm wie eine Kompensation der Unauffindbarkeit jener unmöglichen weiblichen Schönheitsidee. Der Mann, für den Casanova als Symbol steht, ist ein Vorzug, eher mit jener Vorstellung oder vielmehr mit der Liebe zu jener Vorstellung von der Frau in der Vollendung ihrer metaphysischen Schönheit herumzutreiben als mit ihr in ihrer konkreten Raumzeitlichkeit zu leben.   
Vor dem Geheimnisvollen des Lebens, vor dem erschreckend Schönen, vor dem bitterlich Süßen, vor dem grausam Unschuldigen - Was ist der Philosoph mit seinem Erklärungsdrang? Nicht ein Narr, der ratlos da steht und gar kein Mittel hat, ins Wesen des Unerklärlichen, des nur weinend Zu-Betrachtenden hineinzudringen? 
Woher? Oder die Tragik der Armut, eine Ontologie der leeren Tasche: Wenn nichts da ist, ist nichts da! Oder es ist so wenig da, dass es nie ausreicht! 

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!