Heldenleben

Der Held und seine ideale Möglichkeit! Der Held ist der, der wir nicht sind aber wünschen zu sein. Die Heldenmöglichkeit befindet sich am Schnittpunkt des Nicht-Seins und des Sein-Wünschens. Ein Held ist insofern die ideale Seinsergänzung, die in keiner realen Welt möglich ist. Die Realität des Helden widerspricht seiner Seinsweise als die ideale Seinsergänzung. Daher die Angewiesenheit entweder auf den Tod oder auf jedwede Idealisierungsmodi (Film, Erzählung, Geschichte, Erinnerung usw.), wobei die Realität des Helden im Sinne einer hic et nunc leiblichen Realität aufs Schärfste verschanzt bleibt.

Kinematographische Seins-Dialektik!

Zauberisch wie die Zauberei: Der Film ist nicht nur die Verganzheitlichung des Ungänzlichen, des in seinem Wesen Sedimentierten, sagen wir die Verseinheitlichung des Seienden, sondern auch die Verwirklichung des Unwirklichen, die Sichtbarmachung des Unsichtbaren, sagen wir die Verseiendheitlichung des Seins, indem das Sein bzw. das Seinhafte nicht nur durch das Seiende dargestellt wird, sondern als Seiende gesetzt wird, was die Philosophen "Seinssetzung" nennen. Wie macht das das Kino?

Spiel des Unanschaubaren

Das Leben als Ganze, als Reichtum aller Reichtümer, ist reich genug, um nicht darauf angewiesen zu sein, bereichert zu werden. Es wird es jedoch, indem es gezeigt wird! Wie ist das möglich? Nicht dadruch, dass das Zeigen das zum Anschauen bringt, was nicht anzuschauen ist? Nicht, dass das Zeigen ein Zeigen des schlicht Unanschaubaren ist? Und nicht, dass das Zeigen selbst ein Modus des Anschauens ist, wobei sogar das Unanschaubare durch das Zeigen die Gelegenheit hat, sich anzuschauen? Wiederum tief beeindruckt durch das epochale Meisterwerk von Sam Mendes "American Beauty"! 

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!