Onto-theologisch gefährliche Äquivokation

در خرابات مغان نور خدا می بینم»
  «وین عجب بین که چه نوری زکجا می بینم
حافظ

"In der Bar von Gottesleugnern sehe ich das Gotteslicht
Siehe das Wunder: was für ein Licht an was für einem Ort sehe ich!" Hafez

Sich durch die Zweideutigkeit [vor lauter Gottesliebe auch in der Bar von Gotteslästerern das Göttliche zu sehen oder vor lauter Gotteslästerung bloß in einer Bar (von Gotteslästerern) nach dem Göttlichen zu suchen] mit der Gottesfrage auseinanderzusetzen, sie zu einem rhetorischen Spielobjekt zu machen und das Gottesproblem dort zu klären zu versuchen, wo es überhaupt entstanden ist, nämlich in der Sprache: hier das Großartige nicht nur an diesem Gedicht des iranischen Dichters des 14. Jahrhunderts sondern an der ganzen iranischen mystischen Denktradition.

Die unphilosophische Philosophiepotenz!


Die Radikalisierung der Philosophie: alles Philosophische ist radikal genug, um nicht darauf angewiesen zu sein, nochmals radikalisiert zu werden. Alle Radikalisierungsversuche der Philosophie sind demnach als eine Radikalisierung der Radikalisierung, also als eine doppelte Radikalisierung zu verstehen und als solche, wie bis daher der Fall war und wofür die französische Philosophie das vornehmste Beispiel ist, führt zwangsläufig zu nichts Anderem als zu einer Ideologisierung der Philosophie. Die Radikalisierung in diesem zweiten Sinne kann daher weder als eine Bereicherung noch als die Verstärkung der Philosophie begriffen werden. Dabei geht es nur um zwei vollkommen abgesonderten Weltverständnisse bzw. Herangehensweisen an das Weltliche, die, wenn auch nicht gegeneinander eingestellt sind, aber mindestens kaum miteinander zu tun haben. 

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!