Ein Armer versteht reiche Lebensverhältnisse, ein Reicher versteht hingegen arme Lebensverhältnisse nicht! Warum? Nicht, weil die Vernunft die Negation über ihre formallogische Betätigung hinaus und in ihrem spezifischen phänomenologischen Konkretum nicht denken kann, vom Nicht-Haben aus also das Haben zu denken möglich, vom Haben aus aber das Nicht-Haben zu denken eher unmöglich ist? Oder ich täusche mich: arme Lebensverhältnisse lassen sich nur vor reichen Lebensverhältnissen als Negation begreifen, sind sie aber an sich etwas und als etwas sind sie als gar keine Negation zu verstehen? Oder vielleicht begehe ich eine petitio principii und die Behauptung eines einseitigen Verständnisses erweist sich von vornherein als falsch, da Arme und Reiche zwei völlig unterschiedliche Welten sind, die sich nicht verstehen, die nur das Universale als Mindestgarant der Existenz miteinander teilen und deren mögliche Verbindung lediglich über die Zuneigung des einen und die Gleichgültigkeit (im besten Fall und in neuzeitlicher Form: die Solidarität) des anderen geht?
Eine biopsychologische Geschlechtsontologie mit geschlechtssymbolischer Bedeutung: Nach einem Geschlechtsverkehr, nach einem Koitus, wird die Frau wach, während der Mann eher schläft!
Man redet vom Iran und man weiß eigentlich nicht, wovon man redet! Das Schicksal Iran besteht in der medialen Banalisierung seines Namens und in der Beschmutzung seines Gesichts durch grölende Lumpen, die ihn durch den Kot gezogen haben. Der Iran als diese eine Frage, als dieses eine ewige Rätsel, ist unter anderem jene musikalische Hochebene, auf der jeder Hauch, jeder Luftzug einen Klang in sich birgt, musikalisch säuselt und seine Geheimnisse, seine "Yaad" (Angedenken, Erinnerungen) melismisch raunt. Alireza Mashayekhi ist ein Felsen, ein Baum, auf dieser Hochebene.
Alle Lumpen der Welt sind in ihrer Seinsweise (Sprech- und Verhaltensweise, die Alltagsgestaltung, die Lebensfinanzierung, das Lebensziel usw.) ähnlich. Auch alle Händler, alle Beamten, alle Politiker, alle Militärs, alle Akademiker, alle Geistlichen, alle Künstler usw. weisen Ähnlichkeiten der Seinsweise in Verbindung mit ihrem Beruf auf. Bedeutet dies nicht, dass eine philosophische Anthropologie unbedingt auch eine Berufsontologie enthalten muss, wobei der Mensch sprach- und kulturunabhängig aber auch unabhängig von den Kongruenzen einer globalisierten Welt nach den Affinitäten seiner Tätigkeitsausübung untersucht werden muss?
Vergleichsweise verliert der Mann im hohen Alter mehr seine Würde als die Frau und wirkt insofern erbärmlicher. Der alte Mann freut sich auch mehr über junge Frauen als die alte Frau über junge Männer. Alles muss seine geschlechtsontologischen Gründe haben, ein wesensverschiedenes Verhältnis zum Tod, als biologisch-hormonelle oder gar moralische Ursachen.

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!