Fruchtbare Entfernung!

Das Göttliche an dem künstlerischen Schaffen ist, dass der Künstler mit dem Essenziellen, mit dem Eidetischen des Seienden anfängt und willkürlich zu der ontologischen Fülle des Seienden kommt, wobei er das Seiende in der Mannigfaltigkeit seiner eigenen Erscheinungen oder sogar in der Mannigfaltigkeit von den Erscheinungen eines anderen Seienden darstellen kann! Der Spielraum dieses Könnens zwischen dem Essenziellen des Seienden und der unendlichen Mannigfaltigkeit möglicher Erscheinungen (desselben oder anderer Seienden), was in der Tat dem Gegenvorgang einer phänomenologischen Reduktion ähnelt, verschafft der Kunst ihren Anspruch auf das Göttliche.

Phänomenologisches Manko

Das ursprüngliche Wesen des Lebens als Zwang, als ein unwillkürliches In-der-Welt-sein und das innerhalb dieses Zwangs gegebene, nach dem individuellen Willen gestaltete und einzig und allein auf Einzelgegenstände wirkende Freiheitsprinzip! Ein großer Widerspruch, ein Lebenswiderspruch! Die phänomenologische Freiheitsdefinition, also die Definition der Freiheit nach dem Spruch "ich kann, wenn ich will" übersieht vollkommen diesen Widerspruch und erweist sich dabei als unfähig, über das Leben in dieser seinen faktischen und individuellen Gegebenheit hinauszuschauen.

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!