Die mediale Stiftung unserer Lebensweise: Wir sind nicht nur das, was wir sind. Wir sind auch das, was wir medial erhalten: Ich sehe einen Schauspieler, der mir durch sein modales So-sein, durch die dramatische Bestimmung, die ein Ins-Zentrum-des-Sehens-rückendes Mittel ist und aus einem sonst Banalen einen Helden heraus verschafft oder uns auf das Heldenhafte des sonst Banalen aufmerksam macht, eine Seinsidee oder vielmehr eine So-seinsidee übermittelt, woran ich mich orientiere oder worauf ich den Wunsch hege, so zu sein. Mein Dasein ist insofern ein übernommenes Sein medialen So-Seins mit seiner spezifischen Genesis!

Wie eifrig Menschen nun weltweit eine Maske tragen (auch jene, denen man sonst schwierig etwas „einbimsen“ kann wie Lumpen usw.) und zugleich bereit sind, gegen die Keine-Maske-Tragenden zu hetzen, spricht von einer tiefgründigen wesentlichen Entsprechung zwischen dem Menschen und dem Maskengebrauch!

Das Leben als Tanz der Eins und der Null,
Nach der Schrittfolge,
Die Null wird zur Eins,
Die Eins wird wiederum zu der Null!

Der Idealmensch der Mittelschicht als respektvoller Mensch gegenüber dem Gesetz, als gesetzestreuer rechtschaffener Mensch, macht sie nicht nur undifferenziert und somit verdummt gegenüber jeder Ordnung, sondern auch unterworfen gegenüber dem Staatsapparat, so dass bei ihr ein eigentümlicher Wahrheitsbegriff zustande kommt: Die Wahrheit ist die Aussage des Staates im Sinne des adaequatio rei et rei publicae!

Die Selbstverständlichkeit im Sinne der Evidenz der Einstimmigkeit der Erfahrung ist auch eine Klassensache. Für den Mittelschichtmenschen mit einem regelmäßigen Gehalt in der Tasche scheinen die Welt und deren Verlauf selbstverständlicher als für jenen, der nicht weiß, ob er morgen eine Arbeit findet und etwas zum essen hat. Philosoph wird dennoch der erste!

Ein merkwürdiges arithmetisches Verhältnis: Das Leben als eine Eins, die in jedem Moment unaufhörlich zur Null wird, die eine Null ist, und von der Null aus wiederum zur Eins!
Die männliche Zerrissenheit vor der Zweiheit des weiblichen Daseins: Das weibliche Dasein, wie uns Kubricks Testament in Eyes Wide Shut zeigt, ist nichts anderes als die Wiederholung einer ontischen Zweiheit, als die Repetition des dyadischen Gleichen, das in der Synthesis einer Lebens- und Todesgabe besteht, in der grundlegenden Fähigkeit, dem Mann genauso das Leben zurückzuschenken wie ihn bis zum Abgrund des Todes hinzuführen, je nach dem. Und vor dieser je nach dem agierenden Daseinszweiheit bleibt der Mann zerrissen.
Das pornische Wesen der Neuzeit (für die Prostitution haben wir im Deutschen keinen terminus technicus, was sehr merkwürdig ist. Ich musste "pornisch" aus dem griechischen πὸρνος ableiten und bilden): Die absolute Offenheit im Sinne eines prostitutiven Hereinlassens und des das Hereingelassene entwickeln, leben und genießen Lassens. Dieses Wesen kennt mittlerweile jeder in dieser Welt bis auf den Iraner. Aberwitzig, wie die Beziehung des Iraners zur Frau als Gegenstand des Ehrgefühls so weit bis zur Unkenntnis des Wesens der Neuzeit hinreicht.   
Die Weiblichkeit als die Anfangsbestimmung der Welt, die Männlichkeit als ihr Telos. Die geschlechtsontologische Teleologie der Welt im Sinne dieses Bestimmungswechsels. Die Weiblichkeit ist die Grundlage der Welt: Keine Weiblichkeit, keine Welt. Aufgrund eines generalen Natur- bzw. Lebenskampfes wird jede Weiblichkeit zur Enfremdung gezwungen. Dieser teleologische Bestimmungswechsel beruht auf der Entfremdung des weiblichen Daseins. Die Weiblichkeit ist dennoch in der Lage, sich zu erhalten. Dies hat sie einzig und allein dem weiblichen Körper zu verdanken. Der weibliche Körper ist das einzige Mittel des weiblichen Daseins gegen seine eigene mögliche Entfremdung.

Wer ist nochmals Fellinis Casanova? Casanova, wie er von Fellini dargestellt wird, ist jene männliche Sehnsucht nach der Frau, die es nicht gibt, der Frau in der Nähe der Einbildung und in der Ferne der Wirklichkeit, der Frau der Phantasie, der Frau des Bildlichen des Gedächtnisses und des Traums, der Frau der männlichen Schöpfung, der Göttin. Casanova als dieser Frauenkünstler ist jene Bereitschaft, am Fuß dieser Sehnsucht alt zu werden.
Zu lyrisch, um sich auszudrücken,
Zu schöpferisch, um sich zu nähren,
Zu lauter, um Missverständnisse aus dem Weg zu gehen,
Zu ewig, um unter Sterblichen zu leben,
Der Mensch keiner realen Welt,
Der Dichter!
Der Tod ist keine auf dem Eidos einer bloßen Lebensnegation beruhende Vorstellung, keine kumulierbare Negation einer bio-arithmetischen Eins, sondern die phänomenologische Fülle des irreversiblen Verlusts einer Bewusstseinsgeschichte, die Leere, das Nichtswerden einer in sich Welt- und Lebenserinnerungen habenden leib-körperlichen Eins, was sich jedes Mal in jedem Tod erneuert und das sich dennoch in keiner Todesvorstellung vorwegnehmen lässt. In Gedenken an meinen Vater.
Unter allen Schönheiten dieser Welt ist auch eine Schönheit das Gefühl, wenn man sich selbst liest, sich selbst sieht, sich selbst hört. Denn jener, der imstande ist, das Beste zu erschaffen, ist auch imstande, es am besten zu genießen.
Vor der Leiche,
Deines Feindes,
Kein Grinsen,
Dauert,
Ewig,
Da,
Der Tod,
Trauriger ist,
Als,
Deine,
Irrsinnigkeit.
Die Rezeptivität des weiblichen Geschlechts stellt die Frage nach der Ankunft und unvermeidbar nach der Bewilligung. Die Dyadik der Bewilligung im Sinne des logischen Zutreffens des Ja oder Nein, des herein oder heraus, erschafft aus dem Hineintretensakt in das weibliche Geschlecht bzw. in die weibliche Geschlechtswelt einen intellektiven kategorialen Akt, der weitere kategoriale Komplikationen annehmen kann und deren Natur eine moralische ist. Und moralisch nicht im Sinne einer universalen Maxime, sondern im Sinne eines Hic-et-nunc-vom-weiblichen-Willen-in-das-Bewilligungsbedürftige-zugelassen-oder-verworfen-werdens. Unter allen moralischen Ursprüngen ist der weibliche Körper eines der Ursprünglichsten.
"Wenn in tiefer Winternacht ein wilder Schneesturm mit seinen Stößen um die Hütte rast und alles verhängt und verhüllt, dann ist die hohe Zeit der Philosophie. Ihr Fragen muß dann einfach und wesentlich werden", Heidegger, GA 13 (Aus der Erfahrung des Denkens), S. 10. Der Philosoph als Vorreiter, als Seinsantizipator, der nichts nachgeht und dessen Fragen immer einfach und wesentlich ist. Wenn die Philosophie nach Platon sterben lernen heißt, ist dann diese von dem Tod bzw. von der im Weltkollektivum herrschenden Todesangst bestimmte sentimentale Haltung des Philosophen in der Coronakrise, alle diese konditionalen Aufforderungen zu einer besseren Menschheit allzu sehr einfältig, verspätet und naiv. Zum einen scheint so, dass sich der moderne westliche Philosoph niemals für eine Epidemie oder andere Naturkatastrophe welcher Art auch immer und für eine Änderungsnotwendigkeit der Menschheit als solchen interessiert hätte, solange er selber davon in dem Ausmaß nicht betroffen gewesen wäre. Im genetischen Bewusstsein des westlichen Menschen insbesondere des Europäers ist der Glaube an und die Stolz auf die durch die Technik erreichte Naturbeherrschung so tief verankert, dass der "Tod" für ihn, insbesondere solch ein durch die Natur verursachter billiger Tod, wie der iranische Volksmunde besagt, "bloß für den Nachbarn ist". Zum anderen ist dem Coronavirus gelungen, durch seine epidemische Weltexpansion nicht nur aus sich, aus dieser Art des ausnahmefremden Todes und aus dessen Konzequenzen ein Totalitätsproblem und somit ein philosophisch vorrangiges Thema herauszuerschaffen, sondern auch alles Primoridale darunter den Tod als menschheitsübergreifende und alle zivilisatorischen Errungenschaften banalisierende Sphäre aufs Schärfste zu zeigen, so dass auch der Philosoph seine deskriptive Aufgabe beiseite lässt und plötzlich vergisst, dass der Mensch eine Spezies ist, deren Variationsmöglichkeiten nur in einem bestimmten immanenten Rahmen gegeben sind. Die einer bestimmten Kondition entsprechende Aufforderung zu einer besseren Menschheit ist hierzu fehl am Platz, nicht weil sie als Gedanke verwerflich ist, sondern dass sie nicht ausgerechnet nach dem "Schneestrum", sondern eher vor ihm als Grundprinzip des Philosophen - und der Philosoph als dieser per definitionem Liebende der Wahrheit und des Guten - stetig erinnert und wiederholt werden muss.   
Der Ausdruck "Bro" im Englischen (auch "Bruder" im Deutschen oder "Cousin" im Französischen) als Ausdruck der Komplizensuche und Solidaritätsforderung jedes Dummkopfes in dieser Welt, der sich in der westlichen Gesellschaft und vor der vermeintlichen Andersartigkeit bzw. Feindseligkeit des westlichen weißen Menschen bedroht und verlassen fühlt und ein Weltbündnis seinesgleichen benötigt, um sich dagegen zu wehren. Das Erbärmliche an dem "Bro"-suchenden Dasein ist jene Unfähigkeit, alleine zu kämpfen ungeachtet des Grundes, warum er kämpft.
Was ist das Unerträgliche als zuschauender Zuhörer am Musizieren? Dieser Darstellungsdrang des Musikers insbesondere unter Solisten, dieses Theatralische an ihrer Mimik, diese Dreistheit, dass der Musiker denkt - da er die Musik von jemand anderem virtuoserweise spielt, was eigentlich ein raffiniertes dennoch dank einer etablierten Musikpraxis legales Plagiat ist - dass er auch berechtigt ist, die gespielte Musik durch seine kaum sinnvolle und oft romantische Gefühlsäußerung, durch lächerliche Kopfbewegungen oder das übertriebene Hochziehen von Augenbrauen usw. zugeich auch so interpretieren zu dürfen.
Si le mode de fonctionnement du sacré mais aussi l'herméneutique de son être consistent dans l'impossibilité de sa mise-en-question, il y a évidement du sacré dans tout l'Occident, et cela non pas au sens théologique mais au sens des acquisitions de notre époque qui font office en même temps de l'idéologie moderne, à savoir le féminisme, le judaïsme, les droits LGBT, les droits de travail, le travail lui-même, les vacances etc. Il s'agit donc du sacré sans Dieu, du sacré profane.
Die Welt nicht nur als Gegenstand eines theoretischen Interesses, sondern als Praxis einer ästhetisch-anthropologischen Nachblidung. Wenn ich über Pariser Stadtteile wie Barbès, Choisy, La Chapelle, Le Faubourg Saint-Denis, Belleville usw., welche für ihre arabischen, türkischen, indischen oder chinesischen Einwohner sowie Geschäfte bekannt sind, nachdenke, denke ich mir: Neben einer Fachkräftemigration, gibt es eine paralelle Migration von Straßenhändlern, Gemüsehändlern, Dönerladenbesitzern, auch Bettlern usw., was nicht von sich zustande gekommen sein darf, sondern durch eine fundierte, durchdachte und vermutlich von den USA ausgehende Migrationspolitik, die vermutlich nichts anderes beabsichtigte als eine Nachbildung der Welt zu Hause in allen Einzelheiten.
Das Unlogische im Verhältnis zum Logos. Die Sprache als Ehre im Sinne des orientalischen Ehrgefühls, im Sinne des Aneignungs- und Schutzwillens in Bezug auf die Frau und deren semiheiligen Status. Die Bezeichnung "Muttersprache" verdeutlicht wahrscheinlich auch nicht nur die Erwerbsherkunft der Sprache, sondern eben auch die Analogie unserer Beziehung zur Sprache als identisch mit der zur Mutter und zum Weiblichen. Die Sprachen, die in ihrem Wortartinventar über Artikel, unter denen man gewöhnlich die Genusdetermination des Substantivs versteht, verfügen, sind gute Beispiele. Es kann vorkommen, dass der Sprecher dieser Sprachen ein schlechtes Gefühl hat - ganz zu schweigen von denen, die sich sogar beleidigt oder angegriffen fühlen - wenn man den falschen Artikel im Laufe des Sprechens verwendet, als hätte man mit gewisser Vergewaltigung zu tun, als hätte jeder Gegenstand in seiner Natur einen Artikel als sein notwendiges sprachliches Begleitwort. Bei anderen Sprachen erscheint es anderenorts, bei einer leicht manipuierten syntaktischen Formulierung, z. B.
Das mediale Dilemma des Mittelschichtmenschen: Als Mittelschichtmensch ist man ständig mit Nachrichten belastet, die aufgrund des Wesens der Berichterstattung, die phänomenal auf die Wiedergabe der Abweichung vom Alltäglichen eingeht, unweigerlich überwiegend schlechte Nachrichten sind (Nachrichten der Tötungen und des Terros, der Kriege und militärischen Auseinandersetzungen, der politischen Turbulenzen und sozialen Empörungen, Nachrichten der Krankheiten und des Todes, Nachrichten der Naturkatastrophen und Unfälle usw.). Das Dilemma besteht darin, dass man entweder untertauchen muss, um sich von all dem auszuruhen - und dabei muss man die Abstemplung des "gleichgültigen" in Kauf nehmen - oder auf der Ereignisoberfläche des Mittelschichtslebens stehen und sich allmählich erodieren lassen muss. Der Mensch tauchte vor Millionen Jahren aus dem Wasser auf, ohne zu wissen, dass er Millionen Jahre später wieder mal untertauchen muss, um da atmen zu können. Hat er aber nun dazu die geeignete Lunge?
Eine quantentheophysische Grundlegung der Neuzeit: Die westliche Neuzeit beruht auf einer regressiven Theo-Synthesis in Form einer andauernden Wiederkehr des Göttlichen im Gottlosen und des Gottlosen im Göttlichen, wobei Gott genauso lebendig ist wie tot.
Das europäische Geheimnis aus dem Mund von Béla Tarrs Darsteller in seinem Satantango oder wie der Europäer durch seine "Leidenschaft" das Unmögliche erschaffen hat, nämlich das Göttliche im Gottlosen, was wir als Orientalen niemals verstehen werden: "Keeping order appears to be the business of the authorities. But in fact, it is the business of all, order. Freedom, however, has nothing human. It is something divine. Our lives is too short for us to know properly. If you are looking for a link, think of Pericles. Order and freedom are linked by passion", Béla Tarr, Satantango, DVD 1 (Ab 54:44)
Ich träume von einer Tagung, die ich an meiner Universität organisiere. Ich spreche mit einem deutschen Gast auf Deutsch. Mir unterläuft dabei ein Grammatikfehler, den er korrigiert. Wie kann das sein? Wenn der Traum der Traum meines Schlafes ist und das Ganze mit allen Komponenten, einschließlich aller erträumten Gespräche, in meiner Psyche abläuft und diese die Fähigkeiten aber auch das Wissen eines einzigen Geistes erschöpft, wie ist es möglich, dass meine Psyche etwas dermaßen Irrtümliches inszeniert, indem sie über das Korrektiv verfügt, um den selbstproduzierten Fehler zu korrigieren. D.h. sie weiß schon von vornherein, dass es sich um einen Fehler handelt und dass sie ihn mit gewisser Absicht in Anspruch nimmt, um ihn nachträglich als falsch zu erweisen und alsdann zu korrigieren. Ist diese Absicht, insbesondere aus einem vereinfachenden freudschen Standpunkt, eine handlungsnotwendige, die nur teleologisch dazu dient, etwas anderem in der Psyche selbst, z. B. der Angst vor Fehler Ausdruck zu geben, um vermutlich eine wachheitsbedingte Unterdrückung der Psyche preiszugeben? Aber aus welchem Grund rekurriert sie auf die Symbolik und woher hat sie übehaupt die Gestaltung der Symbolik in dieser bestimmten und nicht in jener anderen bestimmten Form? Warum fungiert im Reich der Immanenz, d.h. im Reich der absoluten Unmittelbarkeit, die Symbolik als innenpsychische Kommunikationsmodalität? Mit anderen Worten, wozu braucht das Wissen, etwas zu wissen oder sich etwas wissen zu lassen, was es schon weiß, und das zwar durch ein selbstproduziertes scheinhaftes Unwissen? 
Ewigkeitsvorstellung im Alltag: Das alltäglich Vitale, das durch Gier und Besitz Bestimmte ist bloß das in einer Todeslethe, in einer Todesvergessenheit Sinnvolle und hält sich als solches, solange es nicht unter dem Todesschatten steht, solange es sich für ewig hält. Das Todesbewusstsein als dieses eine empirische Todeswissen muss insofern nur ein rein theoretisches und für den Alltag ein notwendig fernes Wissen bleiben.
Wenn für die Welt ein nicht von der Natur und der Physik der Welt selbst herkommendes Ende zu ersinnen wäre, wäre dies in der Interaktionsweise oder vielmehr todschenkenden Kooperationsweise der despotischen Troika (Iran, China, Russland) und der USA zu denken. Die Welt wäre sont ewig!
Die neuen politischen Herrschafts- und Konkurrenzerscheinungen und die Sehnsucht nach der Herstellung altertümlichen Zerstörungsformen: Dass wir vor einigen Jahren dank Saudi Arabien und seines Kindes, Daesch, die ganze Barbarei und Bestialität, die wir vergessen hatten, noch einmal inszeniert erfahren mussten, und dass wir nun dank China und seines merkwürdigen auf den Gewinn gerichteten Despotismus mit einer Epidemie leben müssen, die uns nicht nur einen Quasi-Hausarrest aufgezwungen hat, sondern dass man Menschen sehen muss, die am hellichten Tag auf der Straße ohnmächtig werden und den letzten Atemzug zu tun scheinen - dann fragt man sich: Tut sich eigentlich langsam eine neue Weltwirklichkeit auf, eine täglich bedrohende und belastende, mit der wir uns, indem wir als bloße Individuen gar keine Möglichkeit haben, diesen ganzen unsere Lebensweise bestimmenden Weltmächten widerstehen zu können, immer mehr abfinden müssen? Geschieht hier eigentlich etwas Neues oder haben wir mit schon alten Phänomenen zu tun, die sich nur medial anders ausdrücken und an die wir zugleich aufgrund unserer prinzipiell sicheren neuzeitlichen Alltagsform nicht gewöhnt sind? Und dass wir dasselbe hätten denken müssen, wenn wir nach einem konditionalen Wenn-Modus vor dem Beginn des ersten und des zweiten Weltkriegs, des Vietnam-Kriegs, des Syrien-Kriegs usw. gestanden hätten?
Wir sind irgendwie ein hoffnungsloser Fall, unsterblich in unserer Dummheit!
Als ich vor einigen Jahren in Stuttgart in der Universitätsbilbiothek saß, zum Fenster hinausschaute, einen Mann sah, der sich beugte und in einer Mülltone suchte, und mir den Kontrast dieser Szene zu einer philosophischen Vorlesung, die eventuell in einem von den zahlreichen Räumen der Universität stattfand, vorstellte, schrieb ich dann den folgenden Text: "Philosophische Blindheit! Das Ideal des philosophisch-wissenschaftlichen Denkens wird irgendwann insofern unmenschlich, dass es dank der permanenten Suche nach idealen Gesetzmäßigkeiten dem konkreten Schicksal des Menschen gar keine Achtung schenkt, als existierte es gar nicht, als hätte es überhaupt keine Gesetzmäßigkeit. Hier wird der Philosoph als Augen der Menschheit selber blind!". Und ich höre gerade George Steiners Vortrag über "The Humanities don't Humanize" zu, in dem dieser sagt: "I use the great phrase of the american poet Wallace Stevens: Supreme fictions may enable us to forget the cry in the street, I come from a seminar in the afternoon having taught, let's say the certain force act of Lear, I am completely enveloped in the tortures of Cordelia and the cry of Lear: 'Never, never, never, never, never', and somebody's screaming in the street: 'Help me', and I don't hear it, in some mysterious sense I don't hear, this haunts me".
In der Enttäuschung, die wir bei einem Gegenstandserlebnis erhalten - nehmen wir an, in Sachen Frau, Mann, Karriere, Kultur, Land usw. - leben wir manchmal mit der Enttäuschung besser als mit dem Gegenstand der Enttäuschung, mit dem wir ursprünglich leben wollten. Dies geht wahrscheinlich auf die transzendente Eigenschaft der Enttäuschung zurück, die bei ihrer Transzendenz einen pauschalen Bezug auf das ganze Gegenstandsgebiet und somit einen gegenstandsübergreifenden Charakter aufweist, so dass wir bei unserer Enttäuschung, obschon ex negativo, ein Gefühl des Sieges über die ganze Gegenstandsregion bekommen.
Dass der Iraner sein eigener Gegensatz ist, sein eigener Feind, der Zerstörer seines Selbst - O lieber Gott, rette uns vor uns selbst!
"Quelque chose nous quitte pour toujours [...] je crois que dans le monde que je connais, il y a un moment autour de la mort de Nelson Mandela où des millions et des millions d'hommes et de femmes se seront tout d'un coup sentis orphelin, que Mandela va nous laisser un peu orphelin". Et avec la mort de Steiner on devint encore plus orphelin. 
Die Frau als Möglichkeit des Daseins ist jene Antwort, die keine Frage sucht, die ihre eigene Frage hat. Dass das Wesen des Daseins jene Fähigkeit zum Fragen ausmacht - das hat uns Heidegger im Kopf eingeprägt und das kann man vergessen.
Dass das Sein als fertiges Ganzes durch die Einstimmigkeit der Erfahrung konstituiert wird - das wissen wir dank Herrn Husserl. Dass aber bei diesem Ganzen auch alles Böse zur Habitualität wird - das wissen wir dank Frau Arendt. Hat aber die Zusammenstellung beider Gedanken nicht zur Folge, dass an der Konstitution der Habitualität des Bösen (wie im Falle des Irans) nicht nur der Fortbestand des Bösen an sich, sondern auch unsere Erfahrung, solange sie mit dem Bösen nicht zum Widerstreit kommt, mitbeteiligt ist? 
Es gibt kausale Menschen, welche nichts verstehen können, ohne zuvor seinen Erscheinungsgrund nicht verstanden zu haben. Das Wissen um den Grund hilft beim Erhalten des Eindrucks einer Meisterung der gegebenen Situation, verzögert aber die Erfassung der Wirklichkeit und erschwert das Herangehen an ihr Wesen, das im Zufall besteht, d.h. in einem grundlosen oder grundbeliebigen Erscheinen.
Die Begegnung zwischen Mann und Frau ist eine Begegnung zwischen einer männlichen Doxa und einer weiblichen Episteme, zwischen einem Glauben an das Sosein der Frau und einem Wissen um das Sein des Mannes, wobei die Frau in jedem Moment in der Lage ist, den Glauben des Mannes an ihr Sosein und damit ihn selbst mit dem Schnippen ihrer Vernunft zu zerschlagen.
Viele Büro-Angestellte welcher Art auch immer, insbesondere jene, die gut verdienen, neigen dazu, an ihrem Arbeitsalltag vor Freude an dem relativ einfachen Leben, das sie führen, und vor gleichzeitiger Langweile viel Unsinn zu erzählen, sich schnell überfordert zu fühlen und aufgrund jeder Kleinigkeit herumzumotzen.  
Dass der Iraner denkt, dass er sich mit den USA anlegen muss, also diese absurde Auseinandersetzung, die er abenteuerlich vorantreibt - was besagt das? Das besagt - ungeachtet der politisch-wirtschaftlichen Missbräuche - nichts anderes als diese naive Deutung, die das Wesen des neuzeitlichen iranischen Missverständnisses ausmacht: Dass die amerikanische Weltmacht auf einer bloßen Durchtriebenheit in welcher Form auch immer (politisch, militärisch, wirtschaftlich usw.) beruht und dass man dasselbe erreicht, wenn man genauso durchtrieben ist. Die Naivität besteht darin, dass der Iraner nicht einsieht, dass die amerikanische Weltmacht kein Werk einer Durchtriebenheit, sondern kausal ein Produkt der transzendentalen Vernunft in ihrer technisch-wissenschaftlichen Vollendung ist, die auch eine politisch-militärisch-wirtschaftliche Vorherrschaft beinhaltet, aber nicht umgekehrt. 
Die Interpretation als Modalität der Verdauung des Bösen: Um der Größe der Katastrophe, um der Erschaffung des Ungeheuers entgegenzutreten, hat der Iraner keine andere Möglichkeit als es unentwegt zu interpretieren nach dem Motto: "Ein Verrückter wirft einen Stein in den Brunnen hinein, tausende Gelehrte können ihn nicht herausholen"!
Was ist das Allerschlimmste unter Schlimmsten? Dass man sich das Leben nimmt aber nicht stirbt. Und das ist genau das, was dem Iraner geschah!
Die Typologie des Iraners oder die erbärmliche Art, wie der Orientale der Welt begegnet und seinen Platz darin sucht: Der Iraner droht infolge seines narzisstischen Komplexes dem Stärksten, fängt aber an zu weinen, sobald ihm dieser eine haut!
Es gibt etwas Einmaliges im Geist, ein Nichtwiederrestituierbares, ein Nichtwiederrestaurierbares, was nicht mehr abzurufen ist, sobald es vergessen wird, sobald es nicht mehr da ist. Ist der Geist nicht etwa wie jenes Feuer, dessen Zunge unregelmäßig brennt? Ist diese Einmaligkeit des Geistes nicht das, was unsere Spur auf der Welt verdeutlicht? Ich habe einiges bei einer Computerpanne verloren, was ich nun nicht mehr imstande bin, genauso wie es war, noch einmal zu verfassen. 

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!