Mit Peter Sloterdijk degradiert sich der Philosoph zu einem Schauspieler! Von Nietzsche und seinem "Ihr fürchtet euren Nachbar? So nehmt doch die Grenzsteine weg: so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und darum erst setztet ihr die Grenzseite" bis Sloterdijks "Wir haben das Lob der Grenze nicht gelernt" kann man ohne weiteres eine Degradierung des Philosophen konstatieren. Wenn der Philosoph aus dem hegelschen Standpunkt dieser körperlose Mensch ist, dieser Mensch à corps perdu, diese in seinem neutralen und unparteiischen Dasein eine phantomähnliche Figur, erweist sich dann Sloterdijk mit seinem "Nach Platon heißt denken Partei ergreifen müssen" als sein Gegenstück, als jemand, der nicht nur seine Komplexe nicht beherrschen kann, sondern mit ihnen philosophiert. Daher kommen auch seine ganze Eifersucht und Feindseligkeit auf Richard David Precht, der ihm in jeder Hinsicht (äußerlich, charakterlich, kommunikativ, philosophisch und denkerisch) überlegen ist und auf den er gerne seine eigenen Eigenschaften projiziert. Die Kunst Sloterdijk ist, die Falschheiten mit einer tadellosen Rhetorik und mit einer unübertrefflichen Arroganz so überzeugend dem Leser vorzulegen, dass man dabei gar keinen Verdacht hat, wie falsch und unzulänglich seine Gedanken sind. Demnach ist es nicht erstaunlich, dass sich mit ihm der Philosoph auf einen Apologeten der Nationalstaatsinteressen reduziert, da er letztlich bei ihm als Staatsbeamter sein Brot verdient. In einer Welt der Normalität der Unehrlichkeit und Schauspielerei müssen wir auf das Aufkommen eines neuen Philosophentypus vorbereitet sein: Also des Philosophen als Schauspieler!