Patrick Süskinds überragendes Genie in seinem Parfum besteht in der erzählerischen Umsetzung von siebenerlei Ideen: 1. Die heraklitische Idee einer olfaktorischen Ontologie, die besagt: "Wenn alles, was ist, zu Rauch würde, dürfte die Nase es immer noch unterscheiden" (Heraklit, DK 22 B 7), 2. Das (höchste) Wesen des Seins ist im weiblichen Körper (falls das Sein nach der heraklitischen Riechontologie zu Rauch werden könnte, wäre dies in seinem Geruch) zu suchen, 3. Das (höchste) Wesen des Seins als im weiblichen Körper zu Suchendes ist das absolut Gute, 4. Das absolut Gute als Bestimmung des (höchsten) Wesens des Seins erschafft die absolute Macht, 5. Die absolute Macht führt unvermeidlich zur Selbstvernichtung, 6. Die Selbstvernichtung als konstitutiver Wille des Daseins zum Tod, zum Nichtswerden im Sein im Ausgang vom Geburt und als dessen raumzeitlichen Fortsetzung, und 7. Das geruchsähnliche Nichtswerden des Daseins in Anlehnung an die geruchsähnliche Nichtigkeit des Seins, in Anlehnung an seine Übergangsmöglichkeit von einer puren Substanz zu einem Rauch, zu einem Geruch!