Man neigt dazu, den Tod Gottes und den daraufhin erfolgten Verlust religiöser Vormacht als Quelle des neuzeitlichen Nihilismus (Nietzsche) zu betrachten, und man vergisst, wie die (monotheistische) Religion selbst insbesondere durch die Erinnerung an das Gleiche, durch die Aufforderung zum Repetitiven, durch ihre zirkuläre Zweckbestimmtheit in ihrer Praxis als Triebwerk eines Nihilismus auf der höchstmöglichen Stufe fungiert. Ist der neuzeitliche Nihilismus insofern nicht als Ausflucht vor diesem altertümlichen post-mythologischen Nihilismus, als Herauskommen aus der Grube und Hineinfallen in den Brunnen, um mit Iranern zu sprechen, zu verstehen?  

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!