Die fundamentale phänomenologische Unterscheidung zwischen der Materie und der Qualität eines Aktes, wobei die Qualität immer eine These und als solche ursprünglich eine Sache des Glaubens bezüglich des Gegebenheitsmodus der Materie und insofern immer variabel und für die Materie unwesentlich ist. Die moralische Konsequenz ist beachtlich: Es ist nicht nur möglich, mit dem Ganzen der Welt in ihrer materiellen Gegebenheit umzugehen, ohne diese thetisch in Form eines wahrheitsnahen Glaubens setzen zu müssen, sondern sie je nach der ad hoc entstandenen Forderung des Glaubens zu modifizieren. Ich baue eine Bombe, werfe sie irgendwohin, vernichte Tausende (die Materie der Geschehnisauffassung), könnte mir aber je nach der Forderung des Glaubens einreden, dass das notwendig war (die Qualität der Geschehnisauffassung). Ich kann mir denken: Sie haben das verdient, da sie mit dem Kampf nicht aufhören wollten. Oder ich nehme die Existenzgrundlage eines anderen in beruflicher oder privater Hinsicht weg, rede mir ein, dass das richtig war, da er oder sie so und so war, das und das getan hat. Jedes moralisch Verwerfliche kann durch die Diskrepanz zwischen der Materie und der Qualität eines Aktes je nach der Forderung des Glaubens ohne weiteres eigeredet und gerechtfertigt werden, da jede Wahrheit überhaupt in dieser Diskrepanz erschöpft werden kann. 

Die ganze Kunst der Liebe besteht in der Kontinuität, in der Fortsetzung des zweisamen Schicksals!