Ich träume von einer Tagung, die ich an meiner Universität organisiere. Ich spreche mit einem deutschen Gast auf Deutsch. Mir unterläuft dabei ein Grammatikfehler, den er korrigiert. Wie kann das sein? Wenn der Traum der Traum meines Schlafes ist und das Ganze mit allen Komponenten, einschließlich aller erträumten Gespräche, in meiner Psyche abläuft und diese die Fähigkeiten aber auch das Wissen eines einzigen Geistes erschöpft, wie ist es möglich, dass meine Psyche etwas dermaßen Irrtümliches inszeniert, indem sie über das Korrektiv verfügt, um den selbstproduzierten Fehler zu korrigieren. D.h. sie weiß schon von vornherein, dass es sich um einen Fehler handelt und dass sie ihn mit gewisser Absicht in Anspruch nimmt, um ihn nachträglich als falsch zu erweisen und alsdann zu korrigieren. Ist diese Absicht, insbesondere aus einem vereinfachenden freudschen Standpunkt, eine handlungsnotwendige, die nur teleologisch dazu dient, etwas anderem in der Psyche selbst, z. B. der Angst vor Fehler Ausdruck zu geben, um vermutlich eine wachheitsbedingte Unterdrückung der Psyche preiszugeben? Aber aus welchem Grund rekurriert sie auf die Symbolik und woher hat sie übehaupt die Gestaltung der Symbolik in dieser bestimmten und nicht in jener anderen bestimmten Form? Warum fungiert im Reich der Immanenz, d.h. im Reich der absoluten Unmittelbarkeit, die Symbolik als innenpsychische Kommunikationsmodalität? Mit anderen Worten, wozu braucht das Wissen, etwas zu wissen oder sich etwas wissen zu lassen, was es schon weiß, und das zwar durch ein selbstproduziertes scheinhaftes Unwissen?